Reichestal
Gesamtfläche: 53 Hektar
Weingut Künstler: 8,5 Hektar
Die Lage
Der Lagenname „Reichestal“ ist nicht nur Hinweis auf eine besonders fruchtbare Bodenbeschaffenheit, sondern weist auch indirekt auf die kleinklimatische sehr warme Tallage hin. Die sandigen Lößlehmböden über dem Kalkmergeluntergrund erwärmen sich sehr schnell und sorgen damit jedes Jahr für eine frühe Blüte und damit einhergehend für eine sehr lange Vegetationsperiode. Der Spätburgunder erhält in dieser Spitzenlage neben einer großen Reife eine besondere, große Fülle und eine seidige Struktur.
Der Wein: Charme und Seidigkeit
Wasser und Mineralien hält der Lößlehm in großen Mengen bereit, damit sind die Reben sehr gut versorgt. So können sie die Wärme eines langen Herbstes nutzen und die Trauben bis in den späten Oktober hinein ausreifen lassen. Ideale Voraussetzungen zur Entwicklung eines stoffigen, wuchtigen Spätburgunders. Der Wein erhält einen kraftvollen Körper und intensive Fruchtaromen. Der geringe Kalkgehalt im Oberboden verleiht eine frische, aber angenehme Säure. Gepaart mit der großen Reife, die
an der Mainmündung wächst, gedeihen hier Weine von internationalem Burgunder-Niveau.
Der Boden
Der Untergrund besteht aus umgelagerten Sedimenten des Tertiärs. Das sind kalkreiche Schluffmergel, Kiese und Gerölle. Darüber liegt Flugstaub, der in den Eiszeiten abgelagert wurde. Der Löß floss den Hang hinab und vermengte sich dabei mit Kiesen älterer Mainterrassen (ca. 500.000 Jahre). Mit der vor 12.000 Jahren einsetzenden Warmzeit entkalkte und verwitterte der Löß, es entstand ein Boden aus braunem Lößlehm. Teile dieses Bodens wurden rigolt. So finden sich heute in diesem Boden ältere Kiese und Sedimente des Tertiärmeeres und sehr viel jüngere Mainschotter nebeneinander wieder. Seit dem letzten Rigolen hat sich durch die Arbeit der Bodenorganismen nahe der Bodenoberfläche fruchtbarer Humus angereichert und den Oberboden dunkelbraun gefärbt.