Hölle
Gesamtfläche: 48,7 Hektar
Weingut Künstler: 9,6 Hektar
Die Lage
Der Lagenname „Hölle“ leitet sich aus dem mittelhochdeutschen Wort „Halde(a) = steiler Berg“ ab und hat nichts mit der Hölle (Fegefeuer) zu tun. Diese 48 ha große Südlage war bis ins 13. Jahrhundert im Besitz des Kölner Domkapitels, das 1273 Hochheim mit „Land und Leuten“ an das Erzbistum Mainz verkaufte. Die Rebhänge ziehen östlich der Hochheimer Altstadt mit 15% Neigung auf den Main zu. Hier gedeihen auf schwerem Tonboden kraftstrotzende, monumentale, fast zeitlose Weine.
Der Wein: Kraft und Nachhall
Die Weine zeigen eine mineralische und rassige Säure, gepaart mit einem angenehmen Spiel aus Frucht und Würze. In der Jugend sind sie meist verschlossen. Sie haben aber ein enormes Alterungspotential und zeigen dann neben großem Volumen, eine feinnervige und mineralische Säure. Hier wachsen Weine von enormer Wucht und Mineralität, die sich am Gaumen zu einer geschmacklichen Synergie bündeln. Weine, die im Alter mit jugendlicher Kraft schon viele erfahrene Kenner überzeugt haben.
Der Boden
Tonmergel sind kalkreiche, feine Lockersedimente. Vor etwa 18 bis 33 Millionen Jahren wurden im stillen, strömungsarmen Wasser des aussüßenden Tertiärmeeres tonige Feinsedimente abgelagert. Ockerfarbener Cyrenenmergel bildet den schweren Untergrund der „Hölle“. Der Mergel besteht aus feinsten Tonpartikeln und reichlich Kalk; ein mineralisches Kraftpaket. Das dichte Substrat staut das Sickerwasser und ist von den Rebwurzeln nur schwer zu durchdringen. Eiszeitlicher Flugstaub überdeckt den Tonmergel. Der lockere, braune Lößlehm wirkt ausgleichend. Hier erhält die Rebe reichlich Wasser und Luft zum Gedeihen. Darüber folgt der vom Humus und aufgebrachtem Kompost schwarz-braun gefärbte Oberboden.