Herrnberg
Gesamtfläche: 32,5 Hektar
Weingut Künstler: 5,0 Hektar
Die Lage
Der Lagenname „Herrnberg“ leitet sich aus dem Besitztitel geistlichen Ursprungs (die Domherren von Köln, nach 1273 die von Mainz) ab. Kalkstein ist ein ganz außergewöhnliches Substrat für die Hochheimer Lagen. Jedoch findet man im Osten von Hochheim, abrupt von der benachbarten Lage Stein wechselnd, fast ausschließlich Kalksteingeröll. Dies sieht so ungewöhnlich aus, als hätte ein Riese seinen Rucksack aufgemacht und alle seine gelben Kalksteine ausgeschüttet und sorgfältig verteilt. Die dadurch geprägte Mineralität teilt sich den Weinen alljährlich wie ein roter Faden mit. Der Herrnberg ist der carbonatreichste Boden im ganzen Rheingau.
Der Wein: Mineralität und Finesse
Zwei Substrate prägen den Charakter dieses Rieslings: leichter, sandiger Löß und uralter Kalkstein. Dies ergibt feinnervige Weine mit Frucht, Würze und sehr ausgeglichener, feiner Säure. Die Weine sind in der Jugend schon sehr zugänglich, legen aber im Alter noch zu und haben so ein feines Reifepotential und eine gute Lagerfähigkeit.
Der Boden
Der Untergrund eines ehemaligen Steinbruches wurde mit Kalksteingeröll aufgefüllt. Eingebettet ist der Kalkstein in ein tonreiches, gelb-orangefarbenes Verwitterungsmaterial. Darüber wurde kalkreicher Sandlößocker aufgeschüttet. Er bildet das fruchtbare Bodensubstrat des wiedergewonnenen Standortes. Eine Schicht aus Kalksteingeröll schützte den Sandlöß vor Abtrag. Später erhielt der Boden eine mächtige Humus- und Kompostauflage. Diese fördert ein günstiges Mikroklima, da der dunkle Humus rasch von der Sonne erwärmt wird und gut durchlüftet ist. Zudem speichern die Kalksteingerölle an der Bodenoberfläche Wärme und geben sie während der Nacht an die Reben ab.